Ich höre Musik eigentlich nur noch digital, ganz einfach weil es so, so, so viel praktischer ist. Vor ein paar Wochen hat mein Mitbewohner aber einen Plattenspieler geschenkt bekommen, weil er aus irgendeinem Grund trotz Plattensammlung keinen hatte. Da haben wir dann den ganzen Abend mit nem Kasten Bier in der Werkstatt gesessen und - gefühlt - zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder einfach ein ganzes Album von vorn nach hinten durchgehört, nichts übersprungen und währenddessen überlegt welches wir als nächstes auflegen. Das war ein toller, nostalgischer Moment, sowas ist echt lang her bei mir, dabei ist das genau die Art, wie ich in Musik reingekommen bin als Jugendlicher. Ich werd deswegen nicht anfangen wieder Musik per CD zu hören - ich hab nicht mal mehr ein Laufwerk - aber es hat mich schon zum Grübeln gebracht, wie anders gerade Medien zu prä-Internetzeiten noch waren. Gebrannte CDs, Mixtapes, Momente wie dass man auf einer Feier irgendein Lied hört und dann wirklich rumfragen muss um rauszufinden wie die Band heißt, und dann noch länger rumfragen und suchen bis man dann irgendwo wirklich eine CD von denen gefunden hat.
Natürlich ist es so viel praktischer einfach alles was es an Musik gibt im Internet zu haben, man stößt ja auch viel leichter auf richtige Perlen. Aber früher habe ich alles schon sehr viel bewusster gehört.