Bernd findet es eigentlich ganz gut, dass all die verschiedenen Formen von häuslicher Gewalt inzwischen weniger geworden zu sein scheinen. Die ersten Nachkriegsgenerationen haben ihre Traumata mit sehr viel häuslicher Gewalt und Alkoholismus selbst zu therapieren versucht. Erst die jetzige Generation junger Menschen im besten gebärfähigen Alter wendet sich von diesem Trend wirklich endlich ab. Wahrscheinlich werden immer noch Frauen von ihren Männern geschlagen und unterdrückt. Aber dass die Welt immer schlechter wird, liegt sicherlich nicht daran, dass es inzwischen vielleicht weniger sind als noch vor 30 Jahren. Noch bis in die 70er oblag es der Entscheidung des Mannes, ob die Frau überhaupt erwerbstätig sein darf. Noch bis in die 90er war Vergewaltigung in der Ehe kein Strafbestand. In der Geschichte der Menschheit kamen Frauen insgesamt betrachtet nie wirklich gut weg, nicht mal dann, wenn sie adlig oder royal geboren waren. Der schwache Mann will der Frau keine Rechte zugestehen und in den meisten Religionen gilt die Frau nur als halber Mensch. Männer müssen sich vor anderen Männern beweisen. Wenn ein Mann im Vergleich mit anderen Männern Schwäche empfindet, wird er automatisch zum Frauenhasser und das schlimmste für ihn sind Frauen, die ihm nicht "rechtmäßig zugeteilt" werden und stattdessen ihr eigenes Ding machen wollen, denn der schwache Mann weiss instinktiv, dass die Frau ihr weibliches Gebärgefäß lieber einem potenteren Mann zur Verfügung stellen wird, der im Vergleich mit anderen Männern keine Schwäche empfindet. Und das bedeutet nichts anderes als dass seine Gene es nicht wert sind, reproduziert zu werden. Ihm bleibt nur die Gewalt, um seine Gene zu reproduzieren. Und so werden seine Gedanken zu Gewaltfantasien an Frauen.